41
Philipp von Hessen treulos gefangen, b) gegen
den Willen seines Schwiegersohnes Moritz. (Her-
zog Alba.)
1548 Das Interim o) wird den Protestanten vom
siegreichen Kaiser vorgeschrieben, jedoch
nicht a n e r k a n n t. ä)
1552 Moritz erzwingt vom Kaiser den passauer Ver-
trag.
Durch Karls Eigenmächtigkeit und fortgesetzte Gefan-
genhaltung des Landgrafen Philipp erbittert, wird
Moritz des Kaisers Feind. Statt gegen Magde-
burg zu ziehen, wendet er sich (in Verbindung mit
dem Markgrafen Albrecht von Brandenburg-
Culmbach) nach Süddeutschland und überrascht den
kranken Kaiser in Jnnspruck. Flucht. 6) Religions-
freiheit. Moritzens verhängnisvolles Bündniß mit
Frankreich, welches Metz, To ul u. Verdun
eroberte und für immer behielt.
(1553) Moritz fällt bei Sievershausen gegen den
Markgrafen Albrecht.
Dieser hatte (gegen den p. Vertrag) die Bisthümer
mit Krieg überzogen lind wurde von Moritz und dem
Herzog v. Braunschweig geschlagen; doch fiel
ersterer.
1555 Der augsburger Neligionöfriede.
Er kam zu Stande besonders durch die Bemühungen
des Königs Ferdinand (Karls Bruder); doch wa-
ren Zwinglianer und Calvinisten im Frieden nicht mit
einbegriffen.
Im Herbst übergibt Karl zu Brüssel seinem Sohne
Pbilipp feierlich die Regierung der Niederlande.
1556 Karl V. legt die Negierung nieder.
Lebensmüde zieht er sich in's spanische Kloster St.
Juste zurück, f) wo er 1558 im 56. Jahre seines
Alters stirbt.
Als Kaiser von Deutschland folgt sein Bruder
b) Der Kaiser habe nur versprochen, ihn von ewiger, aber nicht
von einiger Gefängniß frei zu lassen.
c) Bestimmungen, wie es bis zum Schluß der trid. Kirchenversamm-
lung ,, e i n st w ei len " gehalten werden sollte.
d) Sprüchwort: Das Interim — hat den Schalk hinter ihm.
e) Sänfte, Fackeln, Regen. — Die gefangenen Fürsten nun frei, f
f) Gartenbau. Uhren. Todtcnmesse.
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Philipp_von_Hessen Philipp Moritz Moritz Karls Philipp Philipp Moritz_des_Kaisers Albrecht_von_Brandenburg-
Culmbach Albrecht Moritz Albrecht Albrecht Moritz Ferdinand Karls Karl_zu_Brüssel Karl Karl_V. Karl_V.
Extrahierte Ortsnamen: Karls Jnnspruck Frankreich Karls Niederlande Deutschland
Anhang l.
Die Regenten -er deutschen Hanptstaaten seit den
Freiheitskriegen.
1. Oestreich.
1835—1848 Ferdinand I., Nachfolger des Kaisers Franz.
1848 Franz Joseph, Neffe des vorigen.
Im Kriege gegen das von Louis Napoleon un-
terstützte Sardinien verlor er 1859 die Lom-
bardei an Victor Emanuel Ii.
2. Preußen.
1840—1861 Friedrich Wilhelm Iv., Nachfolger Friedrich
Wilhelm Iii.
Unter seiner nach Außen hin meist friedlichen
Regierung kamen durch Vertrag 1849 die Ho-
tz e n z o I l er n s ch e n Fürstenthümer und ein
kleines Gebier am Jade-Busen an Preußen,
doch mußte die Herrschaft über Neufchatel
(Neuenburg) 1857 aufgegeben werden.
Während der Krankheit des Königs (1857
bis 1861) führte dessen Bruder, der Prinz
von Preußen, die Regentschaft. Er folgt am
2. Januar 1861 als
1861 Wilhelm I.
Es ist sein Bestreben besonders darauf gerichtet,
die bereits jeit 1850 unter seinem Vorgänger in
Preußen eingeführte Constitution zu befesti-
gen und zu vervollkommnen.
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TM Hauptwörter (100): [T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Oestreich Ferdinand_I. Ferdinand_I. Franz Franz Franz_Joseph Franz Louis_Napoleon Napoleon Victor_Emanuel_Ii Friedrich_Wilhelm_Iv. Friedrich Wilhelm_Iv. Friedrich
Wilhelm_Iii Friedrich Wilhelm Wilhelm_I.
36
Neue Geschichte.
Seit 1517.
1517—1648 Erste Periode. Das Zeitalter der Reformation,
bis zum Schluß des dreißigjährigen Krieges.
1648—1786 Zweite Periode. Das Zeitalter der großen
Monarchen, bis auf Friedrichs d. Gr. Tod.
1786—? Dritte Periode. Das Zeitalter der Revolution,
reicht bis in die Gegenwart hinein.
Erste Periode.
Zeitalter der Reformation.
1517 Luther schlägt die besonders gegen den Ab-
31.Oct. laß 1c) gerichteten 95 Theses an die Thür der
Schloßkirche zu Wittenberg.
Martin Luther d. 10. Novbr. 1483 zu Eisle-
den geboren. Vater Bergmann. Schulen in Mans-
feld, Magdeburg, Eisenach.1) Bezieht, um
die Rechte zu studiren, 1501 die Universität Erfurt,
wo er zuerst die vollständige Bibel findet. Er wird
A u g u sti n e r m ö n ch, m) 1508 durch Staupitzens Ver-
mittlung Professor der T h e o l o g i e in Witten-
berg. Auf einer Reise nach Rom wird seine
Ehrfurcht vor dem Papste durch das lasterhafte Treiben
der Geistlichkeit getrübt. L. findet in Philipp Me-
lau chthon einen Freund und in Kurfürst Fried-
rich dem Weisen einen Beschützer.
k) Der Peterspfennig. Der Dominikaner Tetzel.
l) Singen auf den Straßen. Die wohlthätige Bäckersfrau.
in) Des Freundes Tod. Gewissensangst. Der Trost des alten Mönches.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
Extrahierte Personennamen: Friedrichs Martin_Luther Bergmann Philipp_Me- Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Wittenberg Mans- Magdeburg Witten- Rom
53
1740—1786 Friedrich Ii., der Große.
Geb. d. 24. Januar 1712. Bald Zwiespalt zwischen
Vater und Sohn, weil letzterer Wissenschaften und
Künste mit Verliebe betreibt, r) Harte Behandlung,
sogar Schlage. Friedrichs Vertraute seine Schwester
Wilhelm ine. Fluchtversuch auf einer Reise in
Süddeutschland, s) Die Lieutenants v. Ka t te in
Berlin und v. Kcith in Wesel Friedrichs Mitschul-
dige. Vom König in der ersten Wuth beinah ersto-
chen, dann nach Küstrin, wo vor seinen Augen
Katte hingerichtet wird (Keith war nach England ent-
kommen!. Rur durch dringende Fürbitten wurde
Friedrich gerettet. Seine Gefangenschaft in Küstrin
ist ihm in mancher Beziehung förderlich,t) endlich Ver-
söhnung bei Gelegenheit von Wilhelminens Hoch-
zeit. — Rach des Vaters Wunsch heirathet er 1732
die von ihm ungeliebte Elisabeth Christine,
halt sich größtentheils in Rh einsberg auf, wo er
einen Freundeskreis um sich versammelt und Musik u.
Wissenschaften treibt. Seine Vorliebe für französische
Schriftsteller, weshalb er später den berühmten, aber
unsittlichen Voltaire zu sich berief. Friedrich selbst
schrieb und sprach meist französisch.
Am 31. Mai 1740 folgte er seinem Vater Friedr.
Wilh. I. in der Regierung.
1740—1742 Der erste schlesische Krieg.
Kurfürst Joachim Ii. hatte 1537 mit den Herzögen
von Liegnitz, Brieg und Wohl au einen Erb-
vertrag geschlossen, der später vom Kaiser für un-
gültig erklärt worden war. Daher wurde, als zur
Zeit des großen Kurfürsten die schlesischen Her-
zöge ausstarben, ihr Land als böhmisches Lehen ein-
gezogen. Vergebens machte Friedr. Wilh. seine
Ansprüche auf Liegnitz, Brieg und Wo hlau,
r) Heimlicher Unterricht im Flotenspiel beim berühmten Quanz aus
Dresden. (Einst vom Könige überrascht. „Fritz ist ein Quer-
pfeifer und Poet!")
s) In Steinfurlh, zwischen Heidelberg und Heilbronn. (Will nach
England.)
t) Muß täglich 7 Stunden auf der Kriegs- und Domänenkammer
arbeiten.
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ii Friedrich Friedrichs Friedrichs Wilhelm Friedrichs Keith Friedrich Friedrich Wilhelminens Christine Friedrich Friedrich Joachim_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Süddeutschland Berlin Wesel_Friedrichs England Liegnitz Brieg Liegnitz Brieg Dresden Steinfurlh Heidelberg Heilbronn England
13
aus natürlichem Fels gehauen, jetzt durch Sand halb
verschüttet.^)
2300 König Möris (Amenemha) erbaut das Laby-
rinth und laßt den See Möris ausgraben.
Das Labyrinth bei der ,,Stadt der Krokodile"
war ein Reichspalast mit 3000 Gemächern (theils
über, theils unter der Erde) und 12 Höfen. -— Der
See Möris diente zur Regelung und Verbreitung
der segensreichen Ril-Ueberschwemmungen.
2100 —1600 D ie Herrschaft der Hyksos oder Hirten-
könige.
Die Hyksosx) stammten aus Kanaan und dem
nördlichen Arabien. Ihre Hauptstadt war Memphis,
während in Theben sich einheimische Könige unab-
hängig hielten. Von dieser thebanischen Dy-
nastie werden die Hyksos (durch Tuthmosis) ver-
jagt.
1600—1200 Blüthezeit des ägyptischen Reiches mit
der Hauptstadt Theben.
Großartige Bauten in Theben: Paläste, Tempel,
Säulengänge, Sphinxalleen. Kolossalstatue des Ame-
nophis (Memnon).^) Ruinen bei Karnak u. Luxor.
(1400) Sesostris der Grosse (R am ses).
Er macht bedeutende Eroberungen in Asien und Ae-
thiopien und beginnt den Verbindungskanal
zwischen dem mittelländischen und rothen Meere.
Unter seinen Bauwerken zeichnet sich das Rames-
seum aus mit der größten Kolossalstatue Aegyptens,
dem Bilde des Ramses.^) Auch bei Memphis liegt
noch eine gestürzte Statue desselben. — Tempel zum
Theil in den Fels gearbeitet.
7oo Rach Vertreibung einer äthiopischen Dyna-
stie tritt eine Zwölfherrschaft (Dodekarchl'e) ein.
V) ®et Sphinx war Symbol der königlichen Macht, ein Männer-
kopf auf einem Löwenleibe. Lange des Gesichts 26 F., des
Leibes 9o F.
r) Unter ihnen wanderten die Israeliten ein.
y) Erzähle die griechische Sage von der klingenden Memnonssäule.
Noch jetzt läßt das Gestein, von der Morgensonne nach kalter
Nacht erwärmt, ein seines Knistern und Klingen hören.
z) Auf einem Postament von 18 F. Höhe erhob sich die 54 F.
hohe Statue, deren Schulterbreite 21 F. betrug. Noch jetzt
in Trümmern vorhanden.
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: Amenemha Memnon Kolossalstatue_Aegyptens Ramses
o
V
- -..— i —
Erstes Kapitel,
r b e g ri ffe.
Begriff der Erdbeschreibung.
§. 1. Kenntniß der Erde, welche Gott dem
Menschen zum Wohnplatz angewiesen hat, ist eben so
nützlich als angenehm. Die Geographie oder Erdbe-
schreibung führt zu einer nähern Kenntniß derselben.
Horizont oder Gesichtskreis.
§. 2. Die Erde ist zu groß, als daß wir sie ganz
übersehen könnten. Wir mögen auf einem noch so ho-
hen Orte derselben stehen, von da unsern Augen die
weiteste Aussicht sich darbietet: so erblicken wir doch
immer nur einen sehr kleinen Theil davon; und allent,
halben im Freien sehen wir den Himmel rund um uns
her einen Kreis auf der Erde bilden, in dessen Mittel-
punkte wir zu stehen scheinen, und welcher der Ge-
sichtskreis oder Horizont heißt. Er ist um desto
größer, je freier und ungehinderter die Aussicht und je
höher der Standpunkt des Beobachters ist. Ueberall
aber erstreckt er sich nur über einen geringen Theil der
Erde, und der übrige weit größere wird vom Horizont
abgeschnitten, und bleibt unsichtbar. Jeder Ort hat
seinen eignen Horizont.
Welt - oder Himmelsgegenden.
§. 3. An dem Horizonte werden die Welt- oder
Ihimmelsgegenden unterschieden, die sich in
Haupt- und Nebengegenden theilen. Hauptge-
genden sind: Ost oder Morgen, West oder Abend,
Süd oder Mittag und Nord oder Mitternacht.
Die Gegend, wo im Frühlinge und Herbste die Sonne
aufgeht, heißt Morgen oder Ost; die, wo sie in
1
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
244 Amerika.
3) Die Kap Verdischen oder Inseln des grü-
nen Vorgebirges, iin 2ltlantischen Meere und west,
lich vom grünen Vorgebirge, größtentheils bergig, felsig
und Mangel an Wasser leidend, haben an den Küsten
einen Reichthum von Fischen und Schildkröten, deren
Fang viele fremde Schiffe dahin zieht. Auch wird viel
Salz gewonnen. Diese Inseln, wovon die größte St.
Iago heißt, gehören den Portugiesen.
4) Die Kanarischen Inseln, nordöstlich von
den Kap Verdischen und westlich von der Sahara, im
Atlantischen Meere, gehören den Spaniern, enthalten
viele zum Theil hohe Berge, haben ein angenehmes
Klima und bringen mancherlei Produkte, vorzüglich schö-
nes Getreide, herrliche Weine, Orseille, Soda, Süd-
früchte, Zucker hervor. Auch stammen von diesen In-
seln die Kanarienvögel. Kanaria und Teneriffa
mit dem hohen Pico de Teyde, einem ehemaligen
Vulkan, sind darunter die wichtigsten.
5) Madeira, eine aus schroffen Bergen beste-
hende Insel, zwischen welchen sich fruchtbare Thäler
hinziehen, nördlich von den Kanarischen Inseln und
westlich von der Berberei, im Atlantischen Meere, ist
vorzüglich durch ihren herrlichen Wein berühmt, und
gehört, so wie einige dabei gelegene kleinere Inseln, den
Portugiesen.
6) Die Azoren, bergige, aber fruchtbare kleine
Inseln, im Atlantischen Meere, nordwestlich von Ma-
deira und westlich von Portugal gelegen, gehören den
Portugiesen. Alle Erd - und Baumfrüchte des südlichen
Europa und auch einige Afrikanische reifen hier. Wein
wird viel gebaut und die dasigen Pomeranzen werden
für die schmackhaftesten gehalten. St. Miguel und
Terceira heißen die beiden größten dieser Inseln.
Amerika.
Dieses zweite große Kontinent der Erde wurde erst
1492 durch den Genueser, Christoph Cvlumbus, ent-
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
15
1600—1200 Blüthezeit des ägyptischen Reiches mit der
Hauptstadt Theben.
Großartige Bauten in Theben: Paläste, Tempel,
Säulengänge, Sphinxalleen. Kolossalstatue des Ame-
nophis(Memnon). x) Ruinen bei Karnaks) u. Luxor.
(1400) Sesostris der Große lramses».
Er machte bedeutende Eroberungen in Asien und Ae- •
thiopien und beginnt den B erbindnn g skanal
zwischen dem mittelländischen und rothen Meere. Un-
ter seinen Bauwerken zeichnet sich das Ramesseum
aus mit der größten Kolossalstatue Aegyptens, dem
Bildp des Ramses. z) Auch bei Memphis liegt noch
eine gestürzte Statue desselben. — Tempel zum Theil
in den Fels gearbeitet.
700 Nach Vertreibung einer äthiopischen Dyna-
stie tritt eine Zwölfherrschaft (Dodekarchie» ein.
Die Dodekarchen erneuerten das Labyrinth, ihren gemein-
samen Reichspalast. Unter ihnen befand sich Psam-
metich, Beherrscher des Nil-Delta mit der Hauptstadt
Sais.lt) Mit Hilfe carischer und ionischer Söldner
besiegt er seine Mitregenten bei Momemphis.
070—616 Psammetich König von Aegypten. Sais
wird Residenz.
Durch Heranziehung griechischer Truppen beleidigt Ps.
die einheimische Kriegerkaste, so daß nach einem fast
erfolglosen Feldzuge gegen Syrien 300000 Krieger
nach Aethiopien answandern. — Neue Kaste der
Dolmetscher.
616—600 Necho.
Er dringt bis zum Euphrat vor,e) verliert aber die
Schlacht bei Circesiu m. Den ^L>uez-Kanal führt er
bis über die Bitterseen hinaus, ll) läßt durch Phöni-
cier Afrika umschiffen.
x) Erzähle die griechische Sage von der klingenden Memnonssäule.
Noch jetzt läßt das Gestein, von der Morgensonne nach kalter
Nacht erwärmt, ein feines Knistern und Klingen hören.
y) Der Hauptsaal ruht auf 134 gewaltigen Säulen.
z) Auf einem Postament von 18 F. Höhe erhob sich die 54 F hohe
Ttatue, deren Schulterbreite 21 F. betrug. Noch jetzt in
Trümmern vorhanden.
a) Erzähle das Orakel von der ehernen Opferschale und dessen
Erfüllung.
b) Welches Orakel hatte Psammetich in Betreff ihrer zu Buto
erhalten?
v) Den Judenkönig Josias besiegt er bei Megiddo.
4) Vollendet wurde derselbe erst unter Darius und war lange Zeit
fahrbar, bis er durch Vernachlässigung völlig versandete,
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: Memnon Kolossalstatue_Aegyptens Ramses Psammetich Necho Psammetich Judenkönig_Josias Megiddo Darius Darius
Extrahierte Ortsnamen: Theben Theben Luxor Asien Memphis Afrika
17
4. Das jüdische Volk.*)'
2000 Abraham, Stammvater des Volkes.
(1625) Moses führt die Kinder Israels aus Aegypten
und giebt ihnen am Sinai das göttliche Ge-
setz. Vierzigjähriges Hernmziehen in der
Wüste.
(>585) Die Kinder Israel ziehen in Palästina ein.
Josua.
(1585—1096) Richter über Israel. Theokratie.
Gideon, Jephta, Simson, Samuel. — Kämpfe.
1096—1056 Daul, erster König.
1056 — 1016 David. Hauptstadt Jerusalem.
Größte Ausdehnung des Reiches: Vom rothen Meer
(Ezeon Geber) bis über Damascns hinaus. Bündniß mit -
Hiram, König von Tyrns.
1016—976 Salomo. Tempelbau.
Beginnender Verfall. Damascns fällt ab.
976 Theilung des Reiches.
Reich Juda unter Rehabeam, Reich Israel unter Je-
robeam, Hauptstadt Samaria.
721 Zerstörung des Reiches Israel durch Salmanas-
■ sar. (L. K. Hosea.)
587 Zerstörung des Reiches Juda durch Rebucadne-
za r. (L. K. Zedekia.)
538 Cyrus ertheilt den Juden die Erlanbniß zur
Rückkehr.
Durch Cyrus kamen die Juden statt der babyloni-
schen unter persische Herrschaft. Dann gehörten sie
zum Reich Alexanders des Großen, kamen hierauf
unter ägyptische und dann unter syrische Herrschaft.
Religiöser Druck unter Antiochüs Epiphanes.
167 Die Juden befreien sich unter Anführung der
Maccabäer von der syrischen Herrschaft.
Ueber 100 Jahre blieben sie frei, bis sie in Abhängigkeit
von Rom kamen.
*) Wir geben hier nur die nothwendigsten Data, da das Speciellere
aus der biblischen Geschichte hinreichend bekannt ist.
2
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn]]
Extrahierte Personennamen: Abraham Josua Jephta Simson Samuel David David K._Zedekia Cyrus Cyrus Alexanders Antiochüs_Epiphanes
Extrahierte Ortsnamen: Israels Israel Palästina Israel Jerusalem Juda Israel Samaria Juda Rom
124
l)cinn Calvin (Jean Chauvin), der aber nicht frei von
Unduldsamkeit war. h) Seine Lehre die „resormirte", ver-
breitete sich in Frankreich, Schottland, Holland, anch in
einigen Theilen Deutschlands, wie in der Pfalz. (Heidel-
berger Katechismus. >
1532 Der Nürnberger Religionsfriede.
Nun leisten die Protestanten dem Kaiser wackere Hilfe ge-
gen die Türken und erkennen Ferdinand, den Bruder Karls,
als deutschen König an.
1533—34 Oie Wiedertäufer in Münster
An ihrer Spitze standen der Bäcker Jan Matthys, und
f nach dessen Tode der Schneider Johann Bockhold aus
Leyden, der sich König von Zion nennt. Vielweiberei und
Gütergemeinschaft eingeführt. Scharfrichter Knipper-
dolliug, Minister Krechting. Der Bischof von Mün-
ster erobert im Bunde mit einigen Fürsten die Stadt.
Johann von Leyden grausam hingerichtet, e)
(1534) Die Reformation in Würtemberg durch Herzog
Ulrich eingeführt.
1535 König Heinrich Viii. von England führt die bi-
schöfliche Hochkirche ein, indem er sich vompapste
los sagt.
Die Gründe dazu vorwiegend äußere, z. B. Erwerb der
reichen Klostergüter, anch weil der Papst ihn nicht von
seiner Gemahlin Katharina von Arragonien, einer Tante
Karls V., scheiden will.ä)
Nachdem Maria die Katholische den Protestantis-
mus in England zu vernichten versucht hatte, wurde der-
selbe durch die große Königin Elisabeth (1658—1603)
wieder hergestellt und befestigt; doch sonderten sich die
streng calvinischen Presbyterianer oder Puritaner
von der Landeskirche.
1539 Kurfürst Joachim 11 von Brandenburg tritt zur
evangelischen Kirche über.
Sein Vater Joachim I., der den übermüthigen Adele) zu
bändigen wußte, war ein erbitterter Gegner Luthers gewe-
sen, so daß seine Gemahlin, die dänische Prinzessin Elisabeth
b) Dies zeigte sich auf traurige Weise bei der Berbreuuung des spani-
schen Arztes Servet, der über die Dreieinigkeit abweichende An-
sichten hatte.
o) Der Käsig mit den Gebeinen ans dem rambertus-Thurme.
ä) Bon seinen 6 Gemahlinnen ließ H. 2 enthaupten, darunter Anna
Boleyn, die Mutter der Königin Elisabeth,
s) Die Köckeritze und Jtzenplitze. Der drohende Vers an der Thür?
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort]]
Extrahierte Personennamen: Calvin_(Jean_Chauvin Ferdinand Karls Jan_Matthys Schneider_Johann_Bockhold Johann König_von_Zion Johann Ulrich Heinrich_Viii Heinrich Katharina_von_Arragonien Karls_V. Karls_V. Maria Maria Joachim Joachim_I. Adele) Elisabeth Anna
Boleyn
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Schottland Holland Deutschlands Pfalz Heidel- Karls Würtemberg England England Brandenburg